Antibiotika sind in der Tiermedizin ein unverzichtbares Werkzeug zur Behandlung bakterieller Infektionen. Besonders bei Kleintieren wie Hunden, Katzen und Nagetieren kommen sie häufig zum Einsatz, wenn Infektionen bekämpft werden müssen. Doch der Einsatz von Antibiotika ist nicht immer die erste Wahl und sollte mit Bedacht erfolgen, um die Gesundheit unserer Haustiere zu schützen und Resistenzen zu vermeiden.
In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie alles, was Sie als Tierhalter über den Einsatz von Antibiotika bei Kleintieren wissen sollten, wie diese Medikamente richtig angewendet werden und warum der verantwortungsbewusste Umgang so wichtig ist.
Antibiotika sind Medikamente, die gezielt bakterielle Infektionen bekämpfen. Sie wirken, indem sie das Wachstum von Bakterien hemmen oder diese abtöten. Dabei unterscheiden sich Antibiotika je nach Wirkstoff darin, gegen welche Bakterien sie wirksam sind. Wichtig ist zu verstehen, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirken und nicht gegen Viren oder Pilze.
Ihr Tierarzt wird Antibiotika nur dann verschreiben, wenn eine bakterielle Infektion diagnostiziert wurde, z. B. bei Hautinfektionen, Atemwegserkrankungen, Blasenentzündungen oder Wundinfektionen. Bevor die Therapie begonnen wird, ist es oft sinnvoll, eine genaue Diagnose und gegebenenfalls eine bakteriologische Untersuchung durchzuführen, um das richtige Antibiotikum auszuwählen.
Wenn Ihr Tier Antibiotika verordnet bekommt, ist es entscheidend, die Anweisungen des Tierarztes genau zu befolgen. Dies beinhaltet:
Kontrollierte Anwendung: Antibiotika sind unverzichtbar für die Behandlung und Verhinderung von durch Bakterien verursachten Krankheiten. Die Gefahr, dass die Mikroorganismen, die die Krankheit verursachen, Resistenzen entwickeln, wächst jedoch mit jeder Anwendung. Um sicherzustellen, dass Antibiotika wirksam bleiben, dürfen sie nur kontrolliert eingesetzt werden.
Ein Labortest (z.B. Resistenztest) zeigt, ob eine Behandlung mit Antibiotika wirklich erforderlich ist und wenn ja, welches Antibiotikum bei dem aktuell vorliegenden Keim am besten wirkt.
Der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika, wie z. B. das eigenmächtige Verkürzen der Behandlungsdauer oder das falsche Medikament, kann zur Entstehung von Antibiotikaresistenzen führen. Dies bedeutet, dass bestimmte Bakterien unempfindlich gegenüber den gängigen Antibiotika werden, wodurch die Behandlung solcher Infektionen immer schwieriger wird.
Antibiotikaresistenzen betreffen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Aus diesem Grund wird in der Veterinärmedizin, genauso wie in der Humanmedizin, großer Wert darauf gelegt, den Einsatz von Antibiotika auf notwendige Fälle zu beschränken. Durch gezielte Diagnosen und den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Medikamenten kann das Risiko von Resistenzen minimiert werden.
Antibiotikaresistenz bedeutet, dass Bakterien, die eine Krankheit verursachen, nicht von einem Antibiotikum beeinflusst werden, wodurch das Arzneimittel für die Behandlung unwirksam wird. Um Resistenzen entgegenzuwirken, sollte einiges beachtet werden.
Nicht immer Antibiotika:
Nicht jede infektiöse Krankheit muss mit einem Antibiotikum behandelt werden (z.B. virale Infektionen). Verlangen Sie nicht nach Antibiotika, wenn Ihr Tierarzt diese nicht für erforderlich hält.
In vielen Fällen gibt es Alternativen zu Antibiotika, insbesondere wenn es sich nicht um eine bakterielle Infektion handelt. Virale Infektionen wie Erkältungen oder grippale Infekte sollten beispielsweise nicht mit Antibiotika behandelt werden. In solchen Fällen können andere Maßnahmen wie entzündungshemmende Medikamente, Immunstimulanzien oder unterstützende Therapien helfen.
Darüber hinaus gibt es immer mehr natürliche oder homöopathische Ansätze, die unterstützend zur Behandlung eingesetzt werden können, ohne auf Antibiotika zurückzugreifen. Ihr Tierarzt kann Ihnen hier die besten Optionen empfehlen.
Wenn Ihr Haustier Antibiotika benötigt, sollten Sie Folgendes beachten:
Der Einsatz von Antibiotika ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung bakterieller Infektionen bei Kleintieren, sollte aber stets wohlüberlegt erfolgen. Sie als Tierhalter spielen eine entscheidende Rolle, indem sie die Verordnungen des Tierarztes genau befolgen und Antibiotika niemals auf eigene Faust verabreichen. So tragen Sie dazu bei, dass Ihr Haustier schnell gesund wird und Resistenzen vermieden werden.
Halten Sie Ihr Tier gesund: Ein gesundes Tier kann Infektionen besser abwehren. Sorgen Sie für die Gesundheit Ihres Tieres durch richtiges und ausgewogenes Futter, eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Impfungen und Entwurmungen und lassen Sie bei Ihrem Tier jährlich eine tierärztliche Gesundheitskontrolle vornehmen. Wenn das Tier krank wird, suchen Sie unverzüglich Ihre Tierarztpraxis/Tierklinik auf. Behandeln Sie Ihr Tier nicht eigenmächtig: Geben Sie Antibiotika nicht verschiedenen Tieren und verwenden Sie keine Antibiotika, die für eine andere Krankheit verschrieben wurden. Sie können ungeeignet, abgelaufen (und deshalb unter Umständen nicht mehr wirksam), kontaminiert und im schlimmsten Fall gefährlich sein. Geben Sie Ihrem Tier auf keinen Fall Humanarzneimittel. Auch diese können unwirksam oder sogar schädlich sein.
Sind Sie unsicher, ob Ihr Tier Antibiotika benötigt oder Sie möchten mehr über alternative Behandlungsmöglichkeiten erfahren? Wir von der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Westeremstek beraten Sie gerne! Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Ihr Haustier die bestmögliche Behandlung erhält.
Quelle: Tierpunkt
Wenn Ihr Tier plötzlich Schwierigkeiten beim Wasserlassen hat oder sich auffällig häufig leckt, kann das auf Harngries hinweisen – eine Erkrankung, die für betroffene Tiere sehr schmerzhaft sein kann. Harngries, auch Blasengrieß genannt, ist eine Vorstufe zu Blasensteinen und kann unbehandelt ernste gesundheitliche Folgen haben. Doch mit der richtigen Vorsorge und einer frühzeitigen Diagnose lässt sich das Risiko deutlich minimieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie Harngries erkennen, welche Tiere besonders gefährdet sind und wie Sie vorbeugen können.
Mehr lesen →Für Geflügellandwirte, sind fortgeschrittene Techniken zur Stallhygiene und Schädlingsbekämpfung von entscheidender Bedeutung. Ein sauberes und desinfiziertes Umfeld ist essenziell, um die Gesundheit Ihrer Herde zu gewährleisten und die Produktivität zu maximieren. Besonders die Bekämpfung der roten Vogelmilbe stellt eine kontinuierliche Herausforderung dar. In diesem Beitrag geben wir Ihnen nützliche Informationen zur Reinigung und Desinfektion von Ställen sowie zur strategischen Bekämpfung der roten Vogelmilbe.
Mehr lesen →Mit dem Frühling beginnt für viele Landwirte eine neue Saison, in der Rinder vermehrt zwischen Stall und Weide wechseln. Das milde Wetter bringt zahlreiche Vorteile, doch auch neue Herausforderungen im Bereich der Stall- und Weidehygiene. Besonders der Übergang von Winter auf Frühling erfordert besondere Aufmerksamkeit, um die Gesundheit Ihrer Rinder zu sichern und unnötige Kosten zu vermeiden. Durch gezielte Hygienemaßnahmen können Sie das Risiko für Infektionen minimieren und Ihre Tiere gesund und produktiv halten.
Mehr lesen →Während Maulkörbe in bestimmten Situationen notwendig und nützlich sein können, bergen sie auch Risiken, insbesondere bei warmem Wetter.
Mehr lesen →Schnell und unkompliziert zum Behandlungstermin für Ihr Tier.
Jetzt Termin vereinbaren